Ab wann gab es taschenrechner in der schule ddr
DDR-Taschenrechner: Der SR1 Schul-Rechner 1 war ein Taschenrechner, der in der DDR vom VEB Mikroelektronik "Wilhelm Pieck" Mühlhausen entwickelt und hergestellt wurde. Fotografiert im DDR-Museum Berlin-Mitte. Sobald man den Hebel an der Seite herunterdrückte, rutschte das Geld in die nächste Lade und ein Stück Papier, wie von einer alten Kinokartenrolle, kam am vorderen Schlitz heraus - der Fahrschein. Wenn man nur an dem Hebel gezogen hätte, ohne Geld hineinzuwerfen, wäre zwar auch dieser Papierschnipsel herausgekommen, aber ein möglicher, blitzartig herbeigeeilter Kontrolleur hätte festgestellt, dass die obere Förderbox leer ist. Nein, ostdeutsche Ingenieurskunst! Wirklich beliebt waren deren Produkte bei Jugendlichen jedoch nicht, immerhin prangte auf ihnen unübersehbar ein dicker Makel: "Made in GDR". Waffenbrüderschaft: Vom ersten Schultag an wurden Kinder in der DDR mit Phrasen zur Überlegenheit des Kommunismus bombardiert, mit Parolen, wie glücklich sie sich schätzen konnten, in der sowjetisch besetzten Zone geboren worden zu sein.
Geschichte der Taschenrechner in der DDR-Schule
Pädagogischen Kongress in Berlin im Oktober war es ausgerechnet Bildungsministerin Margot Honecker, die die Frage stellte, ob und wenn ja wie - die in der DDR gar nicht vorhandenen - Taschenrechner in der Schule eingesetzt werden sollten. Eine Frage, die als Befehl verstanden wurde. Das Ergebnis überzeugte Margot Honecker offenbar. Die gesparte Zeit, so beschlossen die Verantwortlichen , könne genutzt werden, um tiefer in den Schulstoff einzudringen. Das war es nicht. Darüber hinaus verfügte jede Schule für den Fall, dass der Kauf eines eigenen Rechners nicht möglich war oder der eigene Rechner eines Schülers wegen einer Reparatur nicht nutzbar war, über mehrere SR1 als Ausleih-Exemplare. Meist aber hielt das bis zum Ende der DDR mehr als eine Million Mal hergestellte robuste Gerät der Beanspruchung im Schulunterricht tatsächlich stand, wie spätere Untersuchungen bestätigten. Die zwei langlebigen Knopfzellen zur Energieversorgung waren das wirklich - sie reichten etwa Stunden und die automatische Abschaltung der Stromversorgung nach sechs Minuten spart so wirksam Energie, dass Besitzer des SR1 im Internet bis heute staunend berichten, dass ihre Geräte auch nach 35 Jahren mit den Original-Knopfzellen laufen.
| Ab wann wurden Taschenrechner in der DDR-Schulbildung eingeführt? | DDR-Taschenrechner: Der SR1 Schul-Rechner 1 war ein Taschenrechner, der in der DDR vom VEB Mikroelektronik "Wilhelm Pieck" Mühlhausen entwickelt und hergestellt wurde. Fotografiert im DDR-Museum Berlin-Mitte. |
| Die Rolle von Taschenrechnern in der DDR-Schulmathematik | Halle Saale - Zwei Schalter und 34 Tasten, eine LED-Anzeige und ein Gehäuse, das Plastik und gebürstetes Aluminium kombinierte — so sah sie aus, die mikroelektronische Revolution, die über die DDR kam. Der Schulrechner SR1 — wobei SR1 die gänzlich unromantische Abkürzung für Schulrechner 1 war — verdrängte den bis dahin benutzten Rechenschieber und wurde zum Bestandteil des Regelunterrichts in den 7. |
Ab wann wurden Taschenrechner in der DDR-Schulbildung eingeführt?
Der Einsatz der Taschenrechner I m Oktober fand in Berlin der VIII. Gefordert wurde zu prüfen, 'ab welcher Klassenstufe, zu welchen Stoffgebieten und mit welchem Ziel sich die Nutzung dieser Rechner als sinnvoll erweist oder wo ihr Einsatz nicht richtig ist' [Hon78]. Daraufhin wurde von der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR eine Arbeitsgruppe gebildet, die durch theoretische und praktische Untersuchungen Voraussetzungen für Entscheidungen bezüglich des Einsatzes von Taschenrechnern schaffen sollte. Unter Leitung dieser Arbeitsgruppe wurde in den Jahren - ein Schulversuch durchgeführt. An diesem Versuch waren 21 Klassen beteiligt, die mit Taschenrechnern der Typen MR und MR ausgestattet worden waren. Erste Ergebnisse waren alsbald sichtbar. Die Versuchsklassen benötigten im Vergleich zu den Kontrollklassen ohne Taschenrechner wesentlich weniger Zeit für die Berechnung von nicht im Kopf ausführbaren Rechnungen. Der zweite und wichtigste Aspekt war die geringere Fehleranfälligkeit der Rechnungen.
Die Rolle von Taschenrechnern in der DDR-Schulmathematik
Die Antwort fiel natürlich positiv aus; im April machte sich ein Entwickler-Kollektiv an die Arbeit. Am Juni lief ein Labormodell des künftigen ostdeutschen Taschenrechners, drei Monate später lagen zehn Funktionsmuster vor. Im Inneren steckten Mikroprozessoren von Texas Instruments und vom Typ TMSNC ; auf welchen Wegen sie die Ingenieure in Erfurt erreichten, ist uns nicht bekannt. Die Fertigung des Rechners übernahm der VEB Röhrenwerk Mühlhausen. Er erhielt den Namen minirex Vorgestellt wurde der kleine König bei der Leipziger Frühjahrsmesse von , die vom März dauerte. Zum Rechner gehörte ein Netzteil, mit dem man ihn stationär betrieb oder die Akkus lud. Für das Erfurter minirex-Kollektiv gab es den Orden Banner der Arbeit. DDR-Taschenrechner konkret und MR; links liegt ein elka aus Bulgarien. Das Foto entstand im alten Zuse-Computermuseum in Hoyerswerda. Auf das Urmodell folgten die Typen minirex 74 und Ab wurde statt der US-Chips die DDR-Kopie UD eingesetzt, eine Entwicklung der Arbeitsstelle für Molekularelektronik Dresden.